Das einzige Braunkohlemuseum Süddeutschlands liegt im Erholungsgebiet des Oberpfälzer Seenlandes am Steinberger See. Träger ist der Heimatkundliche Arbeitskreis e. V..
Die Braunkohle entstand im Tertiär vor etwa 18 bis 20 Millionen Jahren. Um 1800 wurden die ersten Funde bekannt, Anfang des 20. Jahrhunderts lebte der Bergbau durch die Bayerische Braunkohle Industrie AG (BBI) auf. Die Kohle nutzte man vorwiegend zur Brikettherstellung. Ab 1903 wurde das nahegelegene Dampfkraftwerk Dachelhofen versorgt. 1982 waren die Gesamtkohlevorräte erschöpft, die Firma nach einer Betriebszeit von 76 Jahren aufgelöst. In dieser Zeit wurden 36 Tagebaue betrieben und insgesamt 180 Millionen Tonnen Kohle gefördert. Damit wurden 88 Milliarden Kilowattstunden Energie erzeugt. Die durch den damaligen Bergbau entstandenen Tagebaulöcher bilden die heutige Seenlandschaft mit 650 ha Wasserfläche und 30 km Uferzone. An den südlichen Tagebauseen wird ein Museumslehrwanderweg entlang geführt.
In mehreren Räumen wird im Heimat- und Braunkohlemuseum die Dokumentation der Braunkohlengewinnung (1900 –1982) in der Wackersdorfer Region aufgezeichnet. Bildtafeln mit Themen aus dem ehemaligen Arbeitsleben, Werkstätten, Bahnbetrieb, Bergknappen sowie zahlreiche Exponate und Modelle geben der Ausstellung ein lebensnahes Gepräge. Im Dachgeschoss sind Exponate örtlicher bäuerlicher und handwerklicher Tradition untergebracht, u. a. wird der Granitabbau dokumentiert. In einem Nebengebäude ist eine umfangreiche Bibliothek zum Thema Braunkohle und Bergbau untergebracht.
Quelle: destination.one, zuletzt geändert am 14.05.2024
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