Die Burg ist von einem Ringgraben mit beeindruckender Tiefe und Breite umgeben, der Aushub wurde außen als Wall aufgeschüttet. Der Bergrücken, auf dem das Gebäude thront, ist auf drei Seiten steil abfallend und wird zum Norden hin vom Schilternbachtal begrenzt. Vor der Burg befindet sich ein dreiseitiger, landwirtschaftlich genutzter Hof, der offensichtlich als Vorburg und Burggut gedient hat. Das Bild der Anlage prägen vor allem späte Bauten aus Gotik und Renaissance in der Zeit vom 14. bis 18 Jahrhundert.
Über den Bau und die älteste Geschichte der Burg sind nur lückenhafte Angaben vorhanden. Man vermutet, dass die Landgrafen von Leuchtenberg lange Zeit Eigentümer der Burg waren. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Burg im Jahr 1280. In diesem Jahr erwarb Konrad von Paulsdorf die Burg von Friedrich und Gebhard von Leuchtenberg. Nur wenige Jahre später war die Burg in der Hand der Nothafte. 1367 wurde die Burg Wernberg böhmisches Lehen und blieb es bis 1806. Im Jahr 1401 wird die von Heinrich Nothaft errichtete Kapelle zur St. Georg-Kapelle geweiht. 1406 erreichte Heinrich Nothaft von König Ruprecht die Hochgerichtsbarkeit und damit die Ausbildung einer vollständigen Herrschaft Wernberg. Ab 1509 wird der Ritter Wisbeck zu Velburg als Besitzer geführt. Von 1530 bis zum Tod von Max Adam (1646) - dem letzten Landgrafen von Leuchtenberg - kam die Burg wieder in den Besitz der Leuchtenberger. Ab 1646 war die Herrschaft Wernberg und damit die Burg bis auf wenige Jahre im Besitz der Wittelsbacher. Die Burg war Sitz des Pflegamtes Wernberg mit dem sie zusammen mit der Landgrafschaft Leuchtenberg zwischen 1803 und 1806 im bayerischen Staatsverband aufging. Die Gebäude wurden anschließend als Rentamt, Forstamt und schließlich als Strafanstalt genutzt und verfielen immer mehr. Nach dem Verkauf durch den Freistaat Bayern und mehreren Besitzerwechseln erwarb 1919 Graf von Schall-Riaucour die Feste und restaurierte verschiedene Gebäude. Die Marktgemeinde Wernberg-Köblitz kaufte 1992 die Burg Wernberg und restaurierte sie zusammen mit der Firma Conrad Electronic zum Hotel mit Restaurantbetrieb. Die Familie Conrad pachtete die Burg auf 99 Jahre. Nach rund sechs Jahren Planung, Bauarbeiten und Restauration (35 Mio. DM Bausumme) eröffnete im Jahr 1999 das Hotel Burg Wernberg, das bis Ende Juni 2019 seine Pforten geöffnet hatte und von Gourmets und Hochzeitspaaren aus ganz Deutschland geschätzt wurde.
In den robusten und authentischen Burgmauern der Burg Wernberg befindet sich heute eine Privatklinik für psychosomatische Medizin und Psychotheraphie (www.vincera-klinik-burg-wernberg.de). Eine Besichtigung der Innenräume ist aus diesem Grund nicht möglich.
Als Trauzimmer der Gemeinde steht auf der Burg Wernberg das ebenso stilvolle wie romantische Fachwerkzimmer zur Verfügung. Wo sich einst Ritter und Burgfräulein vermählt haben, geben Sie sich heute in einer eleganten Atmosphäre wie sie zauberhafter nicht sein könnte, Ihr Ja-Wort.
Quelle: destination.one, zuletzt geändert am 19.11.2024
Außenbesichtigung kostenlos möglich.