Zur Wallfahrtskirche führt eine mächtige Baumallee mit Kreuzweg.
1752 stand hier eine hölzerne Kapelle "Christi Flagellati". Erbaut wurde sie von Ulrich Kräftiger einem aus Niederösterreich stammendem Schmiedgesellen, welcher auch das Gnadenbild nach Bärnau brachte. Es zeigt die Darstellung des sog. österreichischen Types des Wiesheilands. Er unterscheidet sich von dem in Steingaden daurch das goldene Lendentuch, ist nur halb gefesselt und besitzt keinen Heiligenschein.
1764 erhielt die Gemeinde die Erlaubnis anstelle der hölzernen Kaplle eine gemauerte zu errichten. Diese wurde 1765-1768 vom Baumeister Thomas Mühlmayer erbaut. Der Bau wurde durch Spenden aus dem Opferstock der alten Kapelle und privaten Zuwendungen finanziert.
Die Dioezöse Regensburg machte beim Bau jedoch Einschränkungen. So durften keine Seitenaltäre aufgestellt werden. Ebenso sollte man sich keine Hoffnung machen, dort jemals eine Messe zelebrieren zu dürfen.
1787 bat der Stadtpfarrer Weinig das Ordinariat in Regensburg um die Verlegung der Wallfahrt von Heiligen bei Tachau zum näher gelegenen Steinberg. Im Jahre 1685 wurde Bärnau durch eine schwere Brandkatastrophe schwer zerstört. Die Bürger der Stadt gelobten alljährlich am Fest des hl. Johannes des Täufers (24. Juni) eine Wallfahrt zu den 14 Nothelfern in das Paulanerkloster nach Heiligen bei Tachau (Böhmen) zu unternehmen.
Ein Grund für die Bitte um Verlegung war das Kaiser Joseph II. die Schließung des Paulanerklosters in Heiligen veranlaßte. Ein weiterer das Verbot, welches Wallfahrten außer Landes sowie auswärtige Übernachtungen untersagte.
Das Ordinariat entsprach dieser Bitte und 1787 erfolgte die Weihe der Kirche. Seit damals begann die noch heute bestehende Wallfahrtstradition zum Steinberg. Nur durch die Kriegswirren wurde sie zeitweise unterbrochen.
Es handelt sich um eine Saalkirche mit dreiseitig geschlossenem Chor und Dachreiter. Die Deckengemälde (1794) stammen von Jakob Hörl. Der Rokokko-Hochaltar stammt aus der Zeit 1767/68 und wurde in Tirschenreuth gefertigt. Er ist in Schleifweiß und Gold gehalten. Das Gnadenbild des Christus an der Geißelsäule von 1750 ist ein Bild der österreichischen Version, nicht der Allgäuer. Die Seitenfiguren, der hl. Wendelin und der hl. Florian waren als Schutzpatrone für Vieh und gegen Brandkatastrophen für die Bewohner der Stadt von Bedeutung. Anstelle der Seitenaltäre befinden sich Figurennischen mit Maria Immaculata und die innige Darstellung des hl. Josef mit dem Jesuskind.
Auf der von Granitsäulen getragenen Empore befindet sich eine Kreuzigungsgruppe in Form der Oberpfälzer Bretfiguren. Auffallen dabei ist das dem Gekreuzigten die Arme fehlen. In diesem Zustand wurde er aufgefunden und so belassen.
1818/19 wurde der Chor erweitert. 1989 konnte eine Orgel angeschafft werden. Im Volksmund wird die Kirche als Steinbergkirche bezeichnet und ist eine sehr beliebte Hochzeitskirche.
Quelle: destination.one, zuletzt geändert am 14.05.2024
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